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Angebot Gewässerentwicklung im Becklemer Busch

Beklemer Bach

Nach umfangreichen Untersuchungen und Planungen zum Zustand und zur künftigen Entwicklung des Gewässersystems im Naturschutzgebiet Becklemer Busch begann der Kreis Recklinghausen Mitte Oktober 2011 mit den Baumaßnahmen zur naturnahen Gewässerentwicklung des Breitenbrucher Baches.
Kernstück der Maßnahmen sind die Verlagerung des Fließweges des Breitenbrucher Baches in den ursprünglich vernässten Waldbereich hinein. Das Ziel ist es, durch eine Renaturierung des Breitenbrucher Baches und eine Rücknahme der Entwässerung, den Wald und die angrenzenden Grünlandflächen wieder zu vernässen und in einen möglichst naturnahen Zustand zurückzubringen. Mit dem Verschließen ehemals zur Drainierung des Gebietes hergestellter Gewässerabschnitte und der Reaktivierung vorhandener natürlicher Fließwege sollen die für einen Bruchwald notwendigen nassen Standortbedingungen langfristig wiederhergestellt werden. Begradigte und strukturarme Gewässerabschnitte werden durch eine naturnahe Gewässerführung ersetzt.

Wesentliche Maßnahmen

  • das Verschließen naturferner Gewässerabschnitte
  • die Wiederherstellung des Fließweges im Waldbereich
  • die Entwicklung eines flachen und weit ausufernden Bachabschnittes in der feuchten Wiesenfläche
  • der Rückbau von Wanderungshindernissen wie z.B. Sohlabstürzen
  • der Rückbau von verfallenen Durchlässen in stillgelegten Wegen

Mit Hilfe des Einbaus von Totholz und dem Belassen von Wurzelwerk und Wurfholz als wesentliche Strukturelemente in der Gewässersohle eines naturnahen Bachlaufes wird auch unterhalb der wertvollen Quellbereiche im nördlichen und westlichen Waldbereich die Voraussetzung zur Entwicklung des Breitenbrucher Baches als Wiederbesiedlungsquelle für das Emschersystem geschaffen.

Entwicklung des naturnahen Baches

Der „neue“ Breitenbrucher Bach zeichnet sich durch ganz unterschiedliche Gewässerabschnitte aus. Vergleichsweise tief eingeschnitten bindet der Bachlauf im Waldbereich nördlich des „Heiligenkamp“ an den vorhandenen Lauf an.Die Sohle liegt dabei nun höher im Gelände als in den jetzt verfüllten Grabenabschnitten zum angrenzenden Grünland. Auf diese Weise wird die bis auf den Grundwasserstand drainierende Wirkung der Gräben aufgehoben.
In den Lauf eingelagertes Totholz soll in dem noch sehr gleichförmigen Profil die Entwicklung von Sohl- und Uferstrukturen ermöglichen. Laubfall und herab fallendes Astwerk werden diese Entwicklung auf natürliche Weise beschleunigen. 

Im südlich des „Heiligenkamp“ gelegenen Waldbereich wurde der Breitenbrucher Bach wieder an seinen „alten“ Lauf angebunden und fließt nun wieder in seinem flachen Gerinne durch den Wald. Der Waldboden wird beidseits des Laufes durch einsickerndes Wasser breitflächig vernässt und der Abfluss hierdurch verzögert. 

In Abhängigkeit von Niederschlag, Vegetationszeitraum und Grundwasserstand  werden sich hier langfristig deutliche Wechselwirkungen zwischen Vegetation und Wasserhaushalt einstellen.
 
Südlich des Waldbereiches wird der Bachlauf in ein weites und flaches Profil geführt, welches in der Wiese entsprechend dem Gewässerleitbild weit geschwungen verläuft; Ausuferungen sind hier ebenso möglich, wie ein jahreszeitlich bedingtes „Trockenfallen“ des Bachlaufes.

Mit der durch den Kreis Recklinghausen durchgeführten Maßnahme wird langfristig das Ziel der Wiedervernässung der Waldbereiche angestrebt. Diese bildet zusammen mit einer naturnahen Gewässerentwicklung die Voraussetzung für die Erhaltung des Becklemer Busches als Strahlursprung für das renaturierte Emschersystem.

Fachdienst