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Chancengleichheit

Für das Kommunale Integrationszentrum und Projekte Kreis Recklinghausen ist die enge Zusammenarbeit mit Migrantenselbstorganisationen (MSO) von besonderer Relevanz. Nur gemeinsam können ein interkultureller und diversitätssensibler Dialog und die Chancengleichheit aller innerhalb unserer Gesellschaft geschaffen werden.

Unser Arbeitsbereich erstreckt sich über diverse Themen im Bereich der Integration, Gesundheit und interkulturellen Geschlechterarbeit, die auch durch die Anregungen der Teilnehmenden an unseren Veranstaltungen mitgestaltet werden. Die Rückmeldungen helfen uns dabei, die vorhandenen Bedarfe zu identifizieren und entsprechend darauf zu reagieren. Auch kreisweite Kooperationen mit Ansprechpartner*innen aus den jeweiligen Kommunen ermöglichen uns die Pflege und Erweiterung unseres Netzwerkes, um gemeinsam im Bereich der Chancengleichheit aller zu agieren.

Der offene Austausch trägt dazu bei, Barrieren abzubauen und die unterschiedlichen Bedarfe besser sichtbar zu machen.

Integration und Gesundheit

Die gelungene Integrationsarbeit fördert nicht nur die soziale und kulturelle Teilhabe von Menschen mit Einwanderungsgeschichte, sondern auch ihre körperliche und psychische Gesundheit. Die Gesundheit ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Teilhabe und Chancengleichheit aller Menschen. Dazu gehört auch, über Hilfsangebote in den Kommunen zu informieren und mit diesen zusammenzuarbeiten.Personen, die hilfebedürftig sind, können oft nicht vollständig in die Gesellschaft integriert werden. Deshalb ist es wichtig, dass Integrationsmaßnahmen auch den Bereichen der Gesundheitsförderung und Prävention umfassen. 

Im Rahmen des Modellprojektes „Guter Lebensabend NRW“ wurden deshalb erste Schritte der Informationsvermittlung von Ansprechpartner*innen zu den Senior*innen mit Einwanderungsgeschichte gestartet. Die zuständigen Ansprechpersonen in den jeweiligen Regel- und Beratungsstellen wurden mithilfe von mehrsprachigem Material sowie durch interkulturelle Maßnahmen für den Zugang zu den Zielgruppen sensibilisiert. Gleichzeitig wurde versucht, die vorhandenen Regelangebote in den Kommunen zu vermitteln. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Modellprojekt fließen nun in die Arbeit des Kommunalen Integrationszentrums mit ein. Dort werden sie bei durchgeführten Veranstaltungen weiter gepflegt sowie behandelt.

Die Teilnahme an der Kommunalen Gesundheitskonferenz der Kreisverwaltung Recklinghausen ist von enormer Bedeutung für unsere Integrationsarbeit im gesamten Kreisgebiet. Durch die Kooperationen mit interdisziplinären Bereichen erreichen wir eine ganzheitlich gedachte Integrationsarbeit mit allen relevanten Bereichen wie Bildung, Arbeit, Sport und Gesundheit. Nur so können wir einen gemeinsamen Dialog führen und Chancengleichheit für alle schaffen.

Migrantenselbstorganisationen (MSO)

Migrantenselbstorganisationen sind Gruppen von Migrant*innen, die sich zusammenschließen, um die Interessen und Bedürfnisse ihrer Gemeinschaft zu vertreten. Sie bieten Unterstützung, Beratung und soziale Dienste für Migrant*innen an und fördern die Integration in die Gesellschaft. Diese Organisationen spielen eine wichtige Rolle bei der Stärkung der Stimme von Migrant*innen und der Förderung von kulturellem Austausch und Verständnis. Unsere enge Zusammenarbeit hat das Ziel, die Vielfalt in der Gesellschaft zu stärken, indem MSO professionalisiert und empowert werden.

Interkulturelle Geschlechterarbeit

Bei der Bearbeitung des Handlungsfeldes „Senior*innen mit Migrationshintergrund“ in den vergangenen Jahren haben wir MSO besucht und Leistungen für pflegende Angehörige vorgestellt, da viele Familien ihre Angehörigen zwar zuhause gepflegt, aber keinerlei Unterstützungsleistungen in Anspruch genommen haben. Dabei ist uns aufgefallen, dass es Themen gibt, für die Frauen einen geschützten Raum unter Frauen für den Austausch benötigen. Diesem Wunsch kommen wir nach und führen Veranstaltungen zu verschiedenen Themen wie Frauengesundheit, Körperarbeit und Lifebalance in Kooperation mit den kreisangehörigen Kommunen durch.

In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Mädchenzentrum in Gladbeck und dem interkulturellen Büro der Stadt Gladbeck haben wir im Jahr 2023 eine Lotsinnenschulung durchgeführt. 14 Frauen mit Zuwanderungsgeschichte wurden als Multiplikatorinnen in Themenfeldern wie z.B. Frauengesundheit, Vertragsrecht, Opferschutz, Frauenberatungsstellen und Aufenthaltsrecht qualifiziert. Ziel der Schulungsreihe ist, dass Frauen unterschiedliche Institutionen und Inhalte kennenlernen und dieses Wissen in ihre Communitys weitertragen. Am Ende der Schulung wurden die Zertifikate in einem feierlichen Rahmen im Rathaus durch die Bürgermeisterin übergeben.

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